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Sonderauswertung zur Seeverkehrsprognose 2040 der IHK Nord unterstreicht die zentrale Bedeutung deutscher Seehäfen für die regionale Wirtschaft

Der Landkreis Fulda liegt im Herzen Deutschlands und ist über Straße und Schiene sehr gut an den Rest der Republik angebunden. Gleichzeitig spielen auch die deutschen Seehäfen trotz ihrer geografischen Entfernung eine zentrale Rolle für die Wirtschaft in der Region Fulda.

Im Jahr 2019 wurden Waren im Wert von 1.039,3 Millionen Euro aus dem Landkreis Fulda über die deutschen Seehäfen abgewickelt. Bis zum Jahr 2040 werden dies 1.351,0 Millionen Euro sein – eine Steigerung von 30 Prozent.

Starker Handel über deutsche Häfen

Dabei werden beachtliche 67 Prozent des gesamten Warenwerts über deutsche Seehäfen abgewickelt. Die 19 deutschen Seehäfen sind also wesentlich bedeutender für die Fuldaer Wirtschaft als ausländische Häfen wie Rotterdam oder Antwerpen. Aktuell werden Waren aus dem Landkreis Fulda fast zu gleichen Teilen über die Straße (48 Prozent) und die Schiene
(52 Prozent) zu den deutschen Seehäfen transportiert. Bis 2040 wird der Anteil des Schienentransports bei deutlich steigenden Gütermengen von 282.500 Tonnen im Jahr 2019 auf voraussichtlich 335.800 Tonnen auf 57 Prozent wachsen. Die Top 3 der verladenen Gütergruppen sind Maschinen und Fahrzeuge, chemische Erzeugnisse (z.B. aus Kali) sowie Containertransporte. Dies sind die wesentlichen Ergebnisse der Sonderauswertung der Seeverkehrsprognose 2040 der IHK Nord für den Landkreis Fulda.

Seewärtiger Außenhandel Landkreis Fulda
Seewärtiger Außenhandel Landkreis Fulda

Infrastruktur zukunftssicher machen

Auch wenn die vor wenigen Tagen veröffentlichte Standortumfrage der IHK Fulda der regionalen Verkehrsinfrastruktur in fast allen Bereichen sehr gute Noten gibt, zeigt die Studie der IHK Nord dennoch Handlungsbedarfe auf – Erkenntnisse, die die Fuldaer Vertreter in Brüssel, Berlin und Wiesbaden bei politischen Entscheidungen im Hinterkopf behalten sollten. „Warenströme unserer heimischen Unternehmen enden nicht an der Landkreisgrenze, weshalb Investitionen in die Infrastruktur höchste Priorität haben müssen“ betont IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Konow. Vielmehr benötigten sowohl die deutschen Seehäfen als auch die Fuldaer Unternehmen eine leistungsfähige Infrastruktur für ihren zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg.

Seewärtiger Außenhandel Landkreis Fulda
Seewärtiger Außenhandel Landkreis Fulda

Leistungsfähige Verkehrswege schaffen

Um Liefer- und Versorgungsketten dauerhaft zu sichern – sowohl für zivile und militärische Transporte als auch für Großraum- und Schwertransporte – müssen Häfen, Verkehrswege und Brücken in ganz Deutschland saniert und leistungsfähig ausgebaut werden, unabhängig davon, ob sie zu Wasser, auf der Schiene oder Straße verlaufen. „Die Infrastrukturkapazitäten für die Erreichbarkeit der Häfen – also die Anbindung an das Hinterland über alle Verkehrsträger hinweg, insbesondere per Bahn – sowie die Digitalisierung der Logistikketten müssen nachhaltig und langfristig sichergestellt werden“, betont Michael Konow. Dafür seien eine deutliche Beschleunigung von Planfeststellungs- und Genehmigungsverfahren sowie die dauerhafte Bereitstellung der notwendigen finanziellen Mittel unabdingbar, um die erforderlichen Infrastrukturprojekte zügig umzusetzen, so der IHK-Hauptgeschäftsführer.

Seewärtiger Außenhandel Landkreis Fulda
Seewärtiger Außenhandel Landkreis Fulda

Hintergrund zur Seeverkehrsprognose

Die IHK Nord hat eine Sonderauswertung der Seeverkehrsprognose 2040 des Bundesministeriums für Verkehr (BMV) anfertigen lassen. Diese ist Teil der Langfrist-Verkehrsprognosen, die das BMV als Grundlage für die Aufstellung und für die Überprüfung der Bundesverkehrswegepläne regelmäßig erstellen lässt. In der Sonderauswertung wurden die Verkehre der 19 Seehäfen der Bundesrepublik berücksichtigt, die als Start- oder Zielort Deutschland haben. Mit Hilfe von Wertdichteschlüsseln (Euro pro Tonne) werden die Ergebnisse der Seeverkehrsprognose für die Bundesländer sowie für alle deutschen Landkreise zusätzlich neben Gewichtsmengen in Tonnen auch in Eurowerten angegeben. Zusätzlich erfolgt eine Darstellung der Anteile der Verkehrsträger Schiene, Straße und Wasserstraße sowie deren prognostizierte Entwicklung. Weitere Informationen unter www.ihk-nord.de/svp2040

Über die IHK Nord

Die IHK Nord ist ein Zusammenschluss von 13 Industrie- und Handelskammern aus den fünf norddeutschen Bundesländern Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Ziel der IHK Nord ist ein wirtschaftlich und politisch geschlossenes Auftreten der norddeutschen Länder – bei gleichzeitiger Abbildung der wirtschaftlichen Vielfalt.

Kontakt:

Industrie- und Handelskammer Fulda
Anke Adomeit
Heinrichstraße 8
36037 Fulda

Telefon: 0661 284-65
E-Mail: adomeit@fulda.ihk.de