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Hinsichtlich der Beschäftigungserwartungen belassen die Arbeitgeber in Deutschland ihre Prognosen auf dem Niveau des Vorquartals. Der saisonbereinigte Netto-Beschäftigungsausblick (NBA)* für Deutschland verbessert sich um einen Prozentpunkt und liegt jetzt bei 22 Prozent. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht dies einem Anstieg von zwei Prozentpunkten. Im weltweiten Vergleich liegt Deutschland damit unter dem Durchschnitt von 25 Prozent. Vor allem im Bereich Transport, Logistik & Automobil sowie im Sektor der Kommunikationsdienste werden Verluste prognostiziert. Zugewinne sind hingegen in der Finanz- und Immobilienbranche zu verzeichnen. Das zeigt das aktuelle Arbeitsmarktbarometer der ManpowerGroup, das 1.050 deutsche Unternehmen nach ihren Planungen und den Hintergründen gefragt hat.

Zwar zeigen einige Branchen und Regionen einen Aufschwung bei den Beschäftigungsaussichten, dieser wird jedoch durch den niedrigen NBA in anderen Sektoren und Bundesländern relativiert. 38 Prozent der Arbeitgeber in Deutschland planen, mehr Arbeitnehmende einzustellen, 17 Prozent planen einen Stellenabbau.

„Die Zahlen zeigen, dass die schwächelnde Wirtschaft ihre Spuren auf dem Arbeitsmarkt hinterlässt. Zusätzlich wirken sich politische Faktoren wie die Bundestagswahl, die Krisenherde und die sich neu ordnende Beziehung zu den USA auf die Einstellungsbereitschaft aus,“ sagt Iwona Janas, Country Manager der ManpowerGroup Deutschland. „In unseren Gesprächen mit Arbeitgebern nehmen wir eine größere Zurückhaltung und Unsicherheit wahr. Dennoch lässt sich am derzeitigen Beschäftigungsausblick erkennen, dass die deutsche Wirtschaft sich ihrer Stärken und Potenziale bewusst ist.“ Um für Stabilität zu sorgen, gelte es, in den kommenden Monaten mit Partnern auf allen Ebenen, auch mit den Personaldienstleistern, zusammenzuarbeiten, um offene Stellen mit qualifizierten Fachkräften zu besetzen. Denn hier ist der Bedarf ungebrochen groß. Dies belegen auch die Begründungen der Arbeitgeber für den Stellenaufbau beziehungsweise -abbau.

Das berichten Unternehmen als Gründe für ihre Planung

Als Hauptgründe für den Stellenaufbau nennen Arbeitgeber folgende Gründe:

  • Nachbesetzung offener Stellen (33 Prozent)
  • Durch Unternehmenswachstum neu geschaffene Positionen (33 Prozent)
  • Frischer Wind und zusätzliche Kompetenzen durch Neueinstellungen (26 Prozent)
  • Diversitätsmaßnahmen (26 Prozent)
  • Technologische Weiterentwicklungen, die neue Expertisen und Rollen erfordern (26 Prozent)
  • Erschließung neuer Geschäftsbereiche (22 Prozent)
  • Erweiterung der benötigten Qualifikationen (19 Prozent)
  • Projektbasierte Neueinstellungen (17 Prozent)

Für den Stellenabbau zählten die Arbeitgeber folgende Gründe auf:

  • Wirtschaftliche Herausforderungen (46 Prozent)
  • Eine geringere Nachfrage nach ihren Produkten oder Dienstleistungen (30 Prozent)
  • Konsolidierungen aufgrund von Prozessoptimierungen (24 Prozent)
  • Marktveränderungen (21 Prozent)
  • Umstrukturierung oder Verkleinerung (19 Prozent)
  • Automatisierung (14 Prozent)
  • Veränderte benötigte Qualifikationen (13 Prozent)
  • Entstehung projektbasierter Arbeitsplätze (12 Prozent)
  • Weitere Gründe (1 Prozent)

Finanzen & Immobilien legen zu, Transport, Logistik & Automobil verlieren

Besonders gut sind die Beschäftigungsaussichten im Bereich Finanzen und Immobilien mit einem Anstieg des NBA um 7 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorquartal auf nun 43 Prozent. Im Jahresvergleich beträgt der Zuwachs 25 Punkte. Die Erwartungen im Sektor der Kommunikationsdienstleistungen sind im Vergleich zum Vorquartal rückläufig (minus 6 Prozentpunkte). Dennoch weist dieser Bereich mit 39 Prozent immer noch einen überdurchschnittlichen NBA auf.

Arbeitgeber im Bereich Transport, Logistik & Automobil blicken wie im Vorquartal weniger optimistisch in die Zukunft. Auch in diesem Quartal nimmt der NBA ab und liegt bei 13 Prozent (minus 5 Prozentpunkte).

Relativ stabil bleiben die IT-Branche sowie der Verbrauchsgüter- und Dienstleistungssektor: Der Bereich Informationstechnologie weist mit einem NBA von 28 Prozent einen leichten Rückgang um einen Prozentpunkt im Vergleich zum Vorquartal auf, während im Verbrauchsgüter- und Dienstleistungssektor ein Plus von einem Prozentpunkt (NBA 26 Prozent) besteht.

Jobperspektiven nahezu deutschlandweit rückläufig, Ausnahme ist der Osten

Im Vergleich zum letzten Quartal sinkt der NBA in nahezu allen Regionen Deutschlands. Besonders stark geht er in der Region Frankfurt mit 21 Prozent zurück (minus 17 Prozentpunkte). Ein Plus können nur Ostdeutschland (plus 9 Prozentpunkte), Berlin (plus 8 Prozentpunkte) sowie Westdeutschland (ohne das Ruhrgebiet; plus 2 Prozentpunkte) für sich verbuchen. Der Stellenmarkt in Ostdeutschland ist nicht nur in diesem Quartal der stärkste (30 Prozent), sondern gewinnt auch im Jahresvergleich 19 Prozentpunkte hinzu und liegt damit noch vor München (plus 14 Prozentpunkte).

Beschäftigungserwartungen nur bei Kleinunternehmen positiv

Unternehmen mit 50 bis 249 Mitarbeitenden weisen im Vergleich zum Vorquartal keine Veränderungen des NBA auf, verbessern sich aber im Jahresvergleich um 13 Prozentpunkte. Einzig Unternehmen mit 10 bis 49 Beschäftigten können ein Plus verzeichnen. Mit 17 Prozent liegen sie 4 Prozentpunkte über dem Vorquartal. Bei allen anderen Unternehmensgrößen verringert sich der NBA. Im Vergleich zum Vorquartal sind Unternehmen mit 1000 bis 4999 Mitarbeitenden am stärksten betroffen (minus 6 Prozentpunkte auf 19 Prozent), auf Jahressicht sind es die Kleinstunternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitenden (minus 12 Prozentpunkte auf 15 Prozent).

Die vollständigen Ergebnisse des ManpowerGroup Arbeitsmarktbarometers für Q2/2025 finden Sie unter: Arbeitsmarktbarometer – MEOS Q2-2025 | ManpowerGroup

Die nächste Umfrage wird im Juni 2025 veröffentlicht und über die Einstellungserwartungen für das dritte Quartal des Jahres berichten.

*Der Netto-Beschäftigungs­ausblick (NBA) errechnet sich aus dem Anteil der Unternehmen, die einen Beschäftigungs­anstieg erwarten, abzüglich derer, die einen Beschäftigungs­rückgang prognostizieren. An der Befragung nahmen deutschlandweit 1.050 Unternehmen teil. Die aktuelle Untersuchung wurde am 31. Januar 2025 abgeschlossen.

Über das ManpowerGroup Arbeits­­­markt­­­barometer
Das Arbeitsmarktbarometer ist auch als ManpowerGroup ­Employment­ Outlook Survey (MEOS) bekannt und existiert bereits seit über 60 Jahren.­ Die Studie wird im Drei­monats-Rhythmus veröffent­­licht und gilt weltweit als wichtiger Indikator zur Einschätzung der zukünftigen Arbeits­markt­entwicklung. Die Studie ist die umfassendste zukunfts­­orientierte Beschäf­­tigungs­umfrage ihrer Art und misst repräsentativ die Erwartungs­haltung von Arbeit­­gebern zur Beschäf­tigungs­lage ihres eigenen Unternehmens in Bezug auf das jeweils voraus­liegende Quartal. Die Er­gebnisse sind aufgeschlüsselt nach Branchen und Regionen und finden weltweit bei Ökonom*innen, Arbeitsmarktexpert*innen und Finanzanalyst*innen ­Be­achtung­.

Über die ManpowerGroup Deutschland
Mit rund 11.000 Mitarbei­tenden zählt die ManpowerGroup zu den größten Personal­­dienst­leistern in Deutschland. Unter dem Dach der Unternehmens­­gruppe agieren die Gesell­schaften Manpower, Experis, Talent Solutions sowie speziali­sierte Einzel­­marken. Die ManpowerGroup ist Pionier der Zeitarbeit und hat das Modell der Arbeit­nehmer­­über­lassung erfunden. Mittler­weile ist das Unter­nehmen seit 75 Jahren für Bewerber­*innen und Unter­nehmen am Markt aktiv und setzt Branchen­­standards. Die ManpowerGroup unter­stützt Unter­nehmen bei ihrer Trans­for­mation in der sich stetig und rasant wandelnden Welt der Arbeit und stellt umfassende Lösungen für das Rekrutieren, Entwickeln und Managen der für den nach­haltigen Erfolg notwen­digen Fachkräfte bereit. In Deutschland ist die ManpowerGroup seit 1965 tätig und gehört zu der amerika­nischen ManpowerGroup™.

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